Dieser kleine Leitfaden für die Nest- und Gelegebestimmung unserer ansässigen Singvögel in Wald, Park und Garten beschränkt sich auf die Arten, welche als Höhlenbrüter bekannt sind und gerne die ihnen angeboten Nistkästen als Nisthilfe annehmen. Wenn im Spätsommer die letzten Jungvögel ihre Nester verlassen haben, ist es an der Zeit, die Nistkästen zu reinigen. Es kann durchaus in guten Brutjahren vorkommen, dass mehrere Bruten in einem Kasten großgezogen wurden. Wir wissen, dass sich auch die Parasiten der Vögel besonders gut entwickelt haben. Es ist deshalb zu empfehlen, die Reste des alten Nistmaterials zu vergraben. So kann man Vogelblutfliegen, Vogelmilben, Vögelflöhe und Federlinge auf einfache Weise kurz halten. Auch findet man im Nistmaterial tote Jungvögel, unbefruchtete Eier und Mitbewohner (Insektennester). Mit einem Spachtel entfernt man den gröbsten Schmutz aus dem Nistkasten. Bitte nie den Nistkasten nach der Reinigung mit Insektengift aussprühen. Diese Erkenntnisse hat der TNV seit 1997 an der jährlich stattfindenden Nistkastenreinigungsaktion gesammelt und Auszüge aus dem „Kontrollbuch für Vogelnistkästen in Wald und Garten“ von Dr. Otto Henze hinzugezogen. Als Teilnehmer oder auch zukünftiger Teilnehmer an der jährlichen Nistkastenbau- und Nistkastenreinigungsaktion, aber auch als Gartenbesitzer mit Nistkästen, soll Ihnen dieser Leitfaden bei der Erkennung der Bewohner im Nistkasten helfen.
Die Zahl der Vogelarten im Wald, Garten und Park ist ein untrügliches Zeichen für den Wert dieser Flächen für die Umwelt. Der naturnah angelegte oder umgestaltete Garten oder Park bietet sich als Lebensraum für unsere Singvögel geradezu an. Einheimische Sträucher, Bäume und Stauden, Hecken, Kletterpflanzen, Kompost- und Reisighaufen, Gartenteich und Vogelbad, Nisthilfen und der Verzicht auf chemische Spritzmittel sind wirksame Mittel die Vogelwelt zu unterstützen.